Hey & Hallo!
Vor kurzem war ich auf einem Workshop zum Thema „Social Media Detox“. Als ich das Angebot für dieses Seminar las, war der struggle real! Soll ich hingehen ? Will ich das überhaupt hören ? Immerhin ist mehr selbst bereits sehr gut bewusst, dass ich viel zu viel Zeit auf den sozialen Medien verbringen – allen voran ist es bei mir, wie bei wahrscheinlich sehr vielen auch von euch, Instagram (@Justellamaria). Zum einen bringt das natürlich auch mein Job Bild als Blogger mit sich – also die Zeit auf den sozialen Plattformen. Doch das nutze ich ganz oft als Ausrede um stundenlang am Tag durch Instagram scrollen und klicken zu können. „Ja, ja ich weiß ich häng ständig am Handy. Ich muss nur noch schnell das Bild posten und ein paar Kommentare beantworten.“ – mein Standardsatz, der meine Mitmenschen nicht selten zum ausflippen bringt und schwups sind auch schon wieder ein paar weitere Stunden verflogen. Ich dachte mir, dass es für mich vielleicht keinen Sinn machen würde auf einen „Social Media Detox“ – Workshop zu gehen, denn auch wenn ich dort zu viel Zeit verbringe möchte ich diese Zeit ja garnicht runterschreiben und ich möchte nicht detoxen. Ich habe mir dann allerdings doch einen Ruck gegeben und das Seminar war wirklich super ansprechend und informativ und ich konnte einiges daraus mitnehmen. Gerne möchte ich das Thema auch einmal heute mit euch besprechen und euch ein paar der Dinge aus dem Seminar, die sich in meinen Kopf eingebrannt haben, nochmal etwas ausführen. Immerhin ein sehr heikles Thema, das uns vermutlich (fast) alle betrifft. Ich bin gespannt auf eure Meinung zu dem Thema.
Fluch oder Segen ?
Beim Anziehen schnell mal die neuesten Instagram Beiträge gescannt, mit der Zahnbürste im Mund ein paar Bilder geliked und parallel zum Frühstück auf dem Weg zur Bahn noch schnell der Blogger Kollegin zum Geburtstag gratuliert. Ok, so schlimm ist es natürlich nicht! Zumindest bei mir und wie sieht es da bei euch aus ? In meinem Fall wird die Morgen Routine zum Glück gar nicht vom Smartphone dominiert. Abgesehen von meinem Wecker, gucke ich nämlich die ersten 1,5 Stunden nach dem Aufstehen gar nicht auf mein Handy – keine Zeit dafür, denn ich schlafe lieber 10 Minuten länger, als dass ich Morgens noch am Handy hänge bevor ich los muss. Dennoch wird euch wahrscheinlich der gerade beschriebene Morgen-Ablauf nicht völlig fremd sein, oder ? Denn Smartphones sind mittlerweile fest in unserem Alltag verwurzelt. Die Nutzungsmöglichkeiten eines Smartphones sind schier endlos und lassen sich kaum in Worte fassen. Das Smartphone hat viele andere elektronische Geräte wie Wecker, Uhr, Radio, Notizbuch, Routenplaner & Co. abgelöst. D.h. dass ein Smartphone durchaus auch so seine Vorzüge hat. Je mehr Aufgaben und Aktivitäten wir jedoch über das Smartphone erledigen, desto mehr sind wir alle auch darauf angewiesen. Und so nähert man sich ganz schnell dem Begriff „Abhängigkeit“. Das Smartphone für längere Zeit oder sogar einen ganzen Abend oder Tag aus der Hand legen, wird somit immer schwieriger. Die generelle Kommunikation wird zunehmend digitaler und echte soziale Kontakte nehmen automatisch ab.Gesundheitliche Faktoren
Ärzte warnen immer häufiger vor den Nebenwirkungen des Smartphone-Gebrauchs. Denn besonders bei Kindern und Jugendlichen lässt sich nämlich stark beobachten, dass die Kurzsichtigkeit durch das ständige Starren auf den Bildschirm zunimmt. Und darüber hinaus leiden auch viele Menschen unter Bewegungsmangel, was zu Übergewicht und körperlichen Problemen wie zB Rückenbeschwerden führt. Doch diese Punkte betrachte ich persönlich als Zwiegestalten. Denn auch ohne „Smartphone Abhängigkeit“ können Menschen sich zu wenig bewegen und dadurch körperliche Probleme erlangen. Genauso wie ein Bürojob im Erwachsenen Alter bei dem man täglich 8-9 Stunden auf einen Bildschirm starrt. Es hat alles so seine Vor- und Nachteile und man kann diese Punkte nicht ausnahmslos auf die „Handy Abhängigkeit“ schieben. Die gesundheitlichen Risiken lassen sich dennoch nicht abstreiten. Und auch wenn die schädigende Wirkung nicht an Drogen, Alkohol oder Tabak heranreicht, so wird die Social Media Abhängigkeit zunehmend als Gefahr betrachtet. Denn die Nutzung beeinträchtigt oftmals unser Selbstwertgefühl, hat negative Auswirkungen auf das Schlafverhalten und kann sogar im schlimmsten Fall zu Depressionen führen. Auch die Aufmerksamkeitsfähigkeit kann darunter leiden. Es kann also doch gar nicht schaden, das eigene Social Media Verhalten sowie die Smartphone Verwendung im Allgemeinen einmal kritisch zu hinterfragen.Kommt dir etwas von dem folgenden bekannt vor ?
- Du checkst schnell deine Social-Media-Accounts, obwohl du eigentlich nur etwas googlen wolltest
- Du verbringst häufig mehr Zeit an deinem Smartphone, als du eigentlich wolltest
- In freien Momenten greifst du gewohnheitsmäßig direkt zum Smartphone
- Du vergleichst dich mit anderen auf Social Media
- Dir ist es wichtig, ein bestimmtes Image auf deinen Accounts zu präsentieren
- Du legst viel Wert darauf, durch Likes und Kommentare Bestätigung zu erhalten
Wenn du auch nur einen dieser Punkte mit „JA!“ beantworten kannst, dann solltest du genau jetzt dein eigenes Social Media Verhalten kritisch hinterfragen und dich damit auseinander setzen. Doch bevor du an deiner Verhaltensweise etwas ändern kannst, musst du dir erst einmal bewusst werden, wie du dein Smartphone überhaupt nutzt. Danach können sich dann spezifische Ziele gesetzt werden und die Nutzung bewusst eingeschränkt werden. Wer von euch ein iPhone hat, der hat zB bereits den Vorteil über die Nutzungsdauer sämtlicher Apps informiert in Wochenprotokollen informiert zu werden. Ich selbst habe zum Teil auch echt nicht schlecht gestaunt, wenn ich sehe wie viele Stunden ich am Handy war. Diese Möglichkeit ist super praktisch um das eigene Verhalten zu analysieren. Wer diese Möglichkeit nicht hat, sollte sich eine Woche lang sein Nutzungsverhalten einmal notieren um es entsprechend im Anschluss auseinander nehmen zu können.
Auf dem Workshop auf dem ich war, musste man einen Test machen und wahrheitsgemäß 27 Fragen beantworten. Wie mein Ergebnis aussehen würde war mir allerdings vorher schon klar – „Hallo darf ich mich vorstellen, ich bin ein Social Media Junkie!“. Aber eine Auswertung aus dem Test fand ich dann doch ziemlich interessant und sie hat mich zum Nachdenken angeregt. Denn folgender Satz kam (unter anderem) bei meiner Auswertung raus: „Social Media ist für dich eine willkommene Ablenkung und fühlt sich nicht wie eine Belastung an.“ Diese Aussage hat mich bis heute gefesselt und ich denke immer noch darüber nach.
Menschen sind Gewohnheitstiere – kein elektronisches Gerät nutzt diese Eigenschaft besser aus als das Smartphone. Es gibt für alle erdenklichen Vorgänge und Situationen eine App und da wir unser Mobilgerät immer bei uns tragen, ist die Dauernutzung nur eine logische Konsequenz. Jedes Suchtverhalten beginnt harmlos und unscheinbar – erst schrittweise entwickelt sich daraus ein Kontrollverlust!
Stell dir die Frage, weshalb du überhaupt soziale Medien nutzt. Haben sie für dich einen funktionellen Wert ? Nutzt du sie, um auf dem Laufen zu bleiben ? Dienen sie dir als Infoquelle ?Schau dir mal genau die Symptome der Social-Media-Sucht an und überlege, ob davon einige auf dich zutreffen.
Was könntest du genau daran ändern ?
- Wie nutzen die Menschen in deinem Umfeld Social Media ?
- Lässt du dich davon beeinflussen ?
- Erstelle einfach mal eine Liste mit allen Social-Media-Diensten, die du täglich / wöchentlich nutzt
- Tracke deine Onlinezeit über das iPhone oder lege eine Liste an, wie viel Zeit du online verbringst
FOMO – The Fear of Missing Out
Menschen sind äußerst neugierig und diese Eigenschaft hat uns historisch betrachtet zu einer enormen Entwicklung verholfen. In Bezug auf Social Media jedoch ist die Neugier durchaus kritisch zu betrachten. Daraus entstanden ist das noch sehr junge Akronym FOMO (engl. Fear of Missing Out), das übersetzt bedeutet „die Angst davor, etwas zu verpassen“. Über das Thema FOMO – The Fear of Missing Out habe ich bereits sogar mal einen eigenen Blogpost geschrieben in den ihr ebenso unbedingt einmal vorbei klicken solltet. Denn auch dort sind wirklich wichtige Punkte und Fakten aufgelistet, die in Zusammenhang mit der Social Media Sucht stehen und die man sich unbedingt zu Gemüte führen sollte, wenn man schon dabei ist, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Die heutige digitale Welt bewegt sich so schnell, dass man immer fürchten muss, den neuesten Trend, den aktuellsten Tweet oder das nächste viral gegangene Video zu verpassen. Und genau auf dieses Bedürfnis haben sich die sozialen Medien perfekt angepasst und versorgen uns 24/7 mit Inhalten – das Internet schläft halt nun mal nie und macht nie Urlaub.Soziale Belohnung
Über Aufmerksamkeit wie Likes, Kommentare oder Follower erhalten wir soziale Bestätigung – und die sorgt in unserem Gehirn für einen Dopamin Ausstoß. Was App-Entwickler also am meisten interessiert, ist die Frage: Wie kann man das Belohnungssystem im Gehirn des Nutzers aktivieren, damit die Dopamin Ausschüttung noch höher ist und die Bindung zur entsprechenden Plattform noch mehr gestärkt wird ? Menschen sind wie soziale Tiere – sie wollen Teil einer Gruppe sein, akzeptiert und bewundert werden und einen eigenen Beitrag leisten. Diese Bedürfnisse werden wunderbar über „Online-Freunde“ und deren Likes bedient. Wir erhalten digitale Bestätigung und Anerkennung, was wiederum unser internes Belohnungssystem aktiviert.Stell dich dir selbst
Wenn du bereits bis hier hin gelesen hast, deutet das ganz stark darauf hin, dass du dein eigenes Social-Media-Verhalten ändern möchtest oder zumindest einmal überdenken solltest. Und das ist auch gut so. Das habe ich selbst auch getan. Denn es gibt so viele Dinge, die du mit deiner Zeit anfangen könntest. Neue Hobbys, mit Freunden treffen oder einfach mal nichts tun! "Ich kann nicht nichts tun" war auch auf meinem Blog schon einmal ein Thema bei dem du gerne einmal vorbei schauen kannst, denn ich denke das betrifft heutzutage wirklich viele von uns. Frag einen belieben Freund oder Bekannten einfach mal wie es ihm geht. Seine Antwort wird vermutlich wie folgt sein: „Gut, aber ich hab viel um die Ohren“. Immer beschäftigt zu sein ist mittlerweile der Standard und wer nicht ständig im Stress ist, mach sich „verdächtig“. Zum einen könnte es an den hohen Erwartungen liegen, die an uns gestellt werden, aber es haben sich auch mittlerweile so viele andere Aktivitäten in unseren Alltag eingeschlichen, auf die man auch problemlos verzichten könnte. „Immer beschäftigt zu sein“ ist oft auch eine Sache der persönlichen Einstellung. Wir selbst beladen uns mit einem Haufen Verpflichtungen und in freien Momenten greifen wir dann nahezu immer zum Smartphone, anstatt die freie Zeit für Erholung zu nutzen.Zufriedenheit
Es ist super wichtig, sich die negativen Effekte einer exzessiven Social-Media-Nutzung auch einmal vor Augen zu führen und bewusst zu machen. Wenn man dauerhaft online ist, können die Nebeneffekte sehr schwerwiegend sein. Daher: Nutze die sozialen Medien in einem ausgewogenen Maße (auch gerne nur einmal eine Woche lang um es auszuprobieren) und nimm dir die Zeit für andere Dinge die dich entspannen, dich erholen oder dir Zufriedenheit geben. Wie wäre es so zB mal mit Meditation, Gehirntraining, Bewegung oder einem Dankbarkeits-Tagebuch ? Oder du nutzt die Zeit im Internet für etwas anderes und buchst einen Wellness Urlaub mit dem Partner oder einen Städtetrip mit einer Freundin. Statistiken zufolge steigt die Anzahl der Menschen die sich einsam fühlen. Experten sehen den Grund dafür in den sozialen Medien. Auch wenn wir mit immer mehr Menschen „befreundet“ sind, steigt die Einsamkeit, denn all die Likes und Kommentare können echten menschlichen Kontakt eben nicht ersetzen. Auch die immer weiter zunehmende Individualisierung der Gesellschaft trägt dazu bei, denn von uns wird mittlerweile verlangt, dass wir selbstständig, unabhängig, erfolgreich und dabei immer zuversichtlich sind.Die Umsetzung
Klar könnte man jetzt hergehen und alle Apps einmal löschen die uns im Alltag zu viel Zeit rauben. Aber ich denke das ist nicht das Ziel der Sache und muss auch nicht sein. Aber es würde zB schon einmal reichen im ersten Schritt die Push-Mitteilungen auszuschalten. So werdet ihr nicht direkt auf dem Homebildschirm eures Handys informiert, wenn jemand ein Foto von euch Kommentiert oder jemand anderes etwas gepostet hat. Denn man muss nun wirklich nicht der erste sein, der ein Bild sieht oder kommentiert. Das kannst du auch später in Ruhe machen, zB Abends wenn du dir eine vorbestimmte Zeit „Social Media Zeit“ gönnst und bewusst in den Apps umherscrollst und das Handy nach Ablauf der bestimmten Zeit wieder weg legst. Für den Anfang empfiehlt es sich zB auch sich bewusst einen Timer von zB 30 oder 60 Minuten zu setzen und nur in dieser Zeit in den sozialen Medien aktiv zu sein. Wenn der Timer verstrichen ist, wird das Handy weggelegt und stattdessen etwas anderes gemacht – zB ein Buch lesen oder mit dem Partner gemeinsam zu quatschen oder einen Film zu sehen ohne Handy-Ablenkung. Auch wichtig ist es sich zwingend von Kanälen oder Profilen zu trennen die einem nicht gut tun. Jemand über den ihr euch aufregen müsst oder der in euch innerliche Unruhe hervor bringt, sollte nicht in eurer Timeline zu suchen haben. „Hate-Watching“ muss man sich heutzutage nicht mehr geben und sollte seine knappe freie Zeit nicht mit Leuten vergeuden, die man nicht leiden kann. Und ein großer Punkt und gut gemeinter Ratschlag, der Flugmodus. Einfach bewusst das Handy mal in den Flugmodus versetzen und einfach mal die Ruhe genießen. Macht euch frei von dem Gedanken „erreichbar sein zu müssen“. Nein, das müsst ihr eben nicht!
ELLA MARIA
Hand aufs Herz: Bist du auch Handysüchtig ?
Wie viel Zeit verbringst du auf den sozialen Plattformen
?
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