Hey & Hallo!
Ich hatte da vor kurzem ein Video auf YouTube gesehen, indem eine Influencerin eine Roomtour ihres Hauses abgedreht hat. Sie hat wirklich ein sehr schönes Haus mit mehreren Etagen. Sie zeigte nahezu alles. Nahezu. Denn sie zeigt zB im 1. Stock nicht jeden Raum, der Keller wurde nicht gezeigt und sie deutete eine Treppe in einen 2. Stock an aber verriet nicht, was sich dort befindet. Ich selbst habe mich dabei ertappt wie ich dachte "oh schade, erst ankündigen und dann nicht alles zeigen". Aber bei dem Gedanken lies ich es und als die Roomtour vorbei war klickte ich weiter. Ein paar Tage später habe ich auf Instagram gesehen, dass sie anscheinend eine menge böser Kommentare unter dem Video erhalten hat, da sie nicht alles zeigte. Sie rechtfertigte sich mit den Worten "ein bisschen Privatsphäre möchte ich mir noch erhalten" und sie hatte damit so recht.
Die Leute fordern förmlich dies und jenes zu sehen und setzen voraus, dass sie das geforderte auch direkt erhalten. Gibt man ihnen den kleinen Finger, wollen sie direkt die ganze Hand! Auch bei mir ist es derzeit nicht anders. Ihr wisst, ich bin vor kurzem umgezogen und die Fragen bzgl einer Roomtour überschlagen sich förmlich. In einem Q&A hatte ich letztens schon angesprochen, dass ich keine komplette Roomtour machen möchte. Und der Aufschrei war riesig. Ich habe viele Nachrichten von enttäuschten Followern erhalten und tausende Nachfragen wieso, weshalb, warum. Aber warum möchte ich das nun nicht (mehr) ? Ich bin älter geworden, ich bin erwachsener geworden und mein zu Hause ist das privateste was ich habe. Mein eigenes Heim ist mir heilig und obwohl ich in der Vergangenheit von meiner alten Wohnung viel preis gegeben habe und sogar eine Roomtour auf YouTube abgedreht habe, hat sich mein Verständnis dazu mittlerweile geändert.
Die Definition von Privatsphäre:
Privatsphäre bezeichnet den nicht öffentlichen Bereich, in dem ein Mensch unbehelligt von äußeren Einflüssen sein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit wahrnimmt. Das Recht auf Privatsphäre gilt als Menschenrecht und ist in allen modernen Demokratien verankert.
Ich gebe sehr viel von mir, meinen Gedanken und Erlebnissen auf Instagram, in meinem Podcast und dem Blog wieder. Ich erzähle viel, zeige viel und lasse euch alle an meinem Leben teilhaben. Es gab in der Vergangenheit Zeiten in denen ihr stellenweise alles wusstet. Wie ich lebe, was ich tue, was ich esse, wie ich geschlafen habe, wann ich meine Wäsche wasche, was ich im TV anschaue, wo ich wann mit wem hingehe etc. Und auch wenn ich diese Dinge ansich gerne mit euch teile ist irgendwo einfach Schluss. Ich habe für mich selbst beschlossen, dass ich nicht mehr so viel aus meinem Privatleben teilen und zeigen möchte. Ich bin so viel mehr als das was ihr online seht. Ich tue viel mehr als das was ihr seht und erlebe auch super viele Momente nur für mich von denen ihr nicht mal etwas mitbekommt. Mit zunehmenden Alter ist es mir einfach so viel mehr Wert geworden mehr Privatsphäre zu haben und auch noch ein Leben außerhalb von Social Media zu haben.
Es liegt in der Natur des Menschen neugierig zu sein. Und wie ich euch einleitend schon erzählt habe, ertappe auch ich mich selbst öfters mal dabei wie ich neugierig bin und mehr sehen möchte. Auch ich habe meine abonnierten Blogs, Instagram Accounts und YouTube Channels die ich privat sehr gerne verfolge. Auch da finde ich es natürlich super, wenn man die Wohnung/das Haus sieht, man viel gezeigt bekommt und viel erfährt. Aber wenn man am anderen Ende sitzt, also Konsument ist, dann macht man sich oftmals gar keine Gedanken darüber wie das nun alles für die andere Person ist. Für die Person die einem das alles gerade zeigt und erzählt. Möchte sie das überhaupt ? Oder fühlt sie sich dazu von ihrer Community genötigt ? Auch ich kenne es am anderen Ende zu sein und habe mich schon oft zu Sachen gedrängt gefühlt, die ich eigentlich nicht wollte. Da es sich aber immer wieder so viele verschiedene Leute wünschen und man dann ja doch irgendwie im Hinterkopf auch die Klicks und Interaktionen hat, macht man dann manchmal einfach auch Dinge die man eigentlich jetzt nicht so gerne machen würde.
Bei mir setze ich da aber mittlerweile jetzt einen Cut. Ich bin keine Maschine, sondern ein Mensch. Ich muss nicht funktionieren und muss nicht das machen, was andere mir auftragen. Ich mache das was ich will und zeige und sage das was ich will. Entweder man kommt damit klar oder eben auch nicht. Für euch wird sich am Ende des Tages nicht so viel ändern, denn ich werde weiterhin daily posten auf verschiedenen Kanälen. Aber das was ich sage und zeige ändert sich künftig einfach ein bisschen. Aber für euch als Endkonsument wird das höchst wahrscheinlich nicht ins Gewicht fallen und ihr werdet es wahrscheinlich nicht bemerken, dass sich etwas ändert.
Ich möchte natürlich niemanden direkt ansprechen und der Großteil der Menschen ist auch vollkommen normal und respektiert auch die Privatsphäre, aber es gibt vor allem so einige Leute die wiederholt gefühlt einfach over the top sind. Die alles und jeden Schritt kommentieren, die einem ständig ungefragt die eigene Meinung aufdrücken und denken sie wissen besser was für einen gut ist. Klar das ist das sogenannte Berufsrisiko das mit sich kommt, wenn man einen Job in der Öffentlichkeit macht. Aber irgendwann ist halt einfach auch Schluss. Aus und vorbei. Irgendwann ist es einfach gut und genau an diesem Punkt befinde ich mich gerade und versuche mich ein klein bisschen mehr auf mich selbst zu fokussieren und suche derzeit die Balance zwischen weiterhin täglichen Insta Stories und meiner eigenen, persönlichen Privatsphäre als Mensch wie jeder andere auch.
ELLA MARIA
Wie steht ihr zu dem Thema ?
Wollt ihr auch immer alles wissen ?
Kommentar veröffentlichen