Was sind eigentlich Glaubenssätze ?



Hey & Hallo!
Ihr kennt sicherlich den Spruch:  "Ohne Fleiß, kein Preis". Ein Spruch den man vielleicht spontan einem Menschen zuordnen mag, der versucht sich zur Arbeit und zu mehr Einsatz anzuspornen. Manchmal kann es gut und auch viel zu schnell passieren, dass unsere Glaubenssätze uns selbst starr beeinflussen und unser Handeln quasi automatisch handeln. Das bedeutet, dass man automatisiert ist und ohne groß zu überlegen und diese aktiv hervor zu holen, die Glaubenssätze uns in bestimmten Situationen automatisch leiten. Unser Kopf stützt sich also ganz automatisch auf ein bestimmten Verhalten und führt dieses auch ohne unser gesondertes zutun einfach aus. Gewisse Glaubenssätze im Kopf, und diese können hier ganz breit gefächert sein, sind quasi in Stein gemeißelt und bieten nicht mehr viel Spielraum für Flexibilität und neue Entscheidungen. Und auch wenn ein Glaubenssatz und/oder ein Lebensmotto in vielen Situationen auch sehr hilfreich sein kann, ist es alles andere als gut wenn man davon automatisiert geleitet wird. Durch das automatisierte leiten musst du einerseits deine Energie nicht aktiv für diese Prozesse verwenden, doch in so einigen Lebenssituationen macht es dir alles etwas schwerer und nimmt dir die Möglichkeit neue und auch gute Erfahrungen zu machen. Ob du es nun glaubst oder nicht - aber Glaubenssätze begleiten dich schon dein ganzen Leben. Sie sind ganz einfach die Annahmen über dich selbst und deine Mitmenschen, über die Welt und was du eben gelernt hast. All das beeinflusst dich nahezu täglich ganz automatisch, ohne dass du es direkt mitbekommst. 


Nehmen wir jetzt einmal an, dass es dir nicht gut geht. Ganz egal ob nun seelisch oder körperlich. Es geht dir nicht gut und du ignorierst das. Du tust dieses Gefühl oder diesen Gedanken ab mit "Ja aber anderen geht es viel schlimmer" oder "so schlimm ist es auch wieder nicht" und machst dein Ding einfach weiter. Tag ein, Tag aus. Dass du dir mit dieser Vorgehensweise nichts gutes tust, das weißt du sicherlich bereits. Klar, es gibt diese Situationen im Leben da muss man sich einfach mal eine Weile zusammenreißen, aber wenn du Zuhause sitzt und mal einen Moment für dich hast, kann es durchaus sinnvoll und auch hilfreich sein dich selbst mal ein bisschen zu hinterfragen und versuchen zu reflektieren. Mal versuchen zu schauen, wo dein Schmerz herkommt und nicht über ihn hinweg zu schauen. Einfach mal kurz innehalten und den Schmerz bewusst wahrzunehmen und zu schauen was du jetzt brauchst, damit er verschwindet. Vielleicht ist ja auch jemand da, körperlich oder telefonisch zu erreichen, dem du dich anvertrauen und mitteilen kannst. Dadurch bekommst du sicherlich auch nochmal die nötige Unterstützung und auch Zuwendung von Außen. 

Auch ein Glaubenssatz, der auf den ersten Blick durchaus positiv erscheint, sollte manchmal etwas genauer hinterfragt werden. Es gibt da nämlich eine ganz entscheidende Falle bei den ganzen "Optimismus Sätzen" - nämlich, dass du mit deinem guten Glauben in bestimmten Situationen verharren wirst, die dir eben selbst nicht gut tun. Und das obwohl du selbst die Situation eigentlich easy in die Hand nehmen könntest bzw dich ganz leicht aus der Situation heraus manövrieren könntest. Du tust es aber nicht - weil am Ende schon alles irgendwie gut wird und funktionieren wird, oder ? Du siehst, Glaubenssätze können hilfreich sein, aber im gleichen Zuge auch genauso hinderlich. 


Was sind Glaubenssätze eigentlich ?

Ganz einfach: Hinter diesem Wort versteckt sich die Annahme über die Welt, die du irgendwann in deinem Leben mal gelernt, erfahren oder gar empfunden hast. Auch wenn es dir selbst vielleicht (nicht immer) so bewusst ist, aber sie begleiten dich im alltäglichen Leben. Jeder Mensch hat seine bestimmten Glaubenssätze, manche mehr und manche weniger. Sie können auch die verschiedensten Formen annehmen. Ein Glaubenssatz kann zB auch ganz einfach ein Lebensmotto sein, dass dich durch bestimmte Situationen führt aber genauso auch ganz bewusste Überzeugungen, nach denen du handelt und bestimmte Erlebnisse und Situationen bewertest. 

Letztendlich sind Glaubenssätze entsprechende Gedanken die du einfach sehr tief verinnerlicht hast und damit Geschehnisse einordnest, ohne dass es dir bewusst wäre. Sozusagen also ein automatisierter Ablauf bei dem man sich manchmal dem aktiven Bewusstsein entzieht. Das können zB Gedanken sein, die du auf die selbst beziehst wie zB "Ich muss alles perfekt machen, sonst ist es nichts wert". Aber es können auch Gedanken über die Welt sein wie zB "Man bekommt im Leben nichts geschenkt" oder aber auch generalisierte Aussagen wie "Ohne Fleiß kein Preis". 


Woher kommen Glaubenssätze eigentlich ?

Diese Glaubenssätze, die dich ganz automatisch unbewusst und indirekt beeinflussen, hast du in den meisten Fällen schon sehr früh verinnerlicht oder dir bereits über Jahre hinweg selbst antrainiert. Entweder du hast sie in deiner Erziehung von deinen Eltern mitbekommen oder von anderen Personen zu denen du aufblickst oder mit denen du viel Zeit verbracht hast. Manchmal übernimmt man Glaubenssätze auch ganz von selbst von Freunden, ohne dass einem das bewusst wird. Wie sagt man so schön: Freunde sind die Familie die man sich aussuchen kann. Und wenn man sich quasi blind versteht und viel Zeit miteinander verbringt, dann schwappen auch so einige "fremde" Glaubenssätze manchmal ganz automatisch in unser Unterbewusstsein über. 

Fällt dir da vielleicht jetzt direkt auch spontan ein Sprichwort oder etwas anderes ein, dass dich schon sehr lange begleitet ? Wie zB "Gute Miene zum Bösen Spiel machen" oder "Keep calm and Carry on". Alles Sprüche die sich vielleicht innerlich bei dir bereits verankert haben. 


Wie beeinflussen einen selbst die Glaubenssätze ?

Glaubenssätze können einen sehr stark beeinflussen und das auf die verschiedensten Arten und Weisen. Hier spielt auch persönliches ganz stark mit hinein und wie offen und vor allem auch wie bewusst man den eigenen Glaubenssätzen gegenüber steht. Manchmal kann man auch mit seinen eigenen Glaubenssätzen nicht so ganz überein stimmen. Schau doch einfach mal was das bei dir sein könnte. So zB kennst du vielleicht aus deiner Kindheit noch den Spruch "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" - den deine Eltern zu dir gesagt haben, wenn du vom Dreirad gefallen bist (oder ähnliche Situationen). Dieser Spruch soll letztendlich ja auch etwas tröstendes mit sich bringen. Aber seinen Schmerz zu unterdrücken ist halt auch nicht gerade das gelbe vom Ei.


Wie geht man mit Glaubenssätzen um ?
Es ist nie zu spät sich auch einmal dem gewohnten zu stellen und das zu hinterfragen. Man denkt sich vielleicht zunächst, was du jetzt mit dieser Erkenntnis genau anfangen sollst. Und das ist ansich auch keine schlechte Fragen, denn vielleicht hast du beim durchlesen von diesem Blogpost mittlerweile schon eigene Glaubenssätze und Lebensmottos von dir selbst identifiziert und entdeckt. Vielleicht schafft der Post es auch, dir eine gewisse Aufmerksamkeit für das Thema zu schenken. In erster Linie geht es darum, dir ein persönliches Bewusstsein über deine Glaubenssätze zu schaffen und diese auch ab und zu mal etwas zu hinterfragen. Wenn dir beim nächsten Mal ein Glaubenssatz oder Lebensmotto von dir selbst einfällt oder auffällt, dann frage dich doch einfach mal ob dieser für dich in der bestimmten aktuellen Situation wirklich hilfreich ist oder ob er dich sogar an etwas bestimmten hindert. 

Vielleicht möchtest du deine eigenen Glaubenssätze auch etwas flexibler gestalten oder dir eine Alternative überlegen, auch das ist ohne Probleme jederzeit möglich. So zB könnte man auch verinnerlichen, dass es okay ist wenn es einem mal nicht gut geht und man das auch offen ansprechen und ausleben kann. Man muss nicht alles herunterschlucken. Nicht immer hilft "Aufstehen, Krone richten, weiter gehen". Manchmal ist es auch in Ordnung, wenn man eine Weile auf dem Boden verweilt.




Hast du persönliche Glaubenssätze bzw Lebensmottos ?
Wie gehst du damit konkret im Alltag um ?



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