Egoistisch zu sein, haben wir alle gelernt, ist etwas verwerfliches, das ist nichts Gutes. Und trotzdem stelle ich mich hier heute hin und sage, ich bin jetzt Egoist! Aus dem ganz einfachen Grund: Du musst auf dich selbst schauen! Wenn du das nicht machst, macht es niemand. Niemand übernimmt die Verantwortung für dich und wenn du nicht für dich und das was du willst einstehst, kommst du nie ans Ziel. Wir lassen unser Handeln viel zu oft von äußeren Einflüssen bestimmen und leiten. Warum ? Weil wir leider viel zu oft denken, wir wären egoistisch wenn wir das tun was wir wollen. Behandeln wir uns selbst so, wie wir andere behandeln ? Oder stehen wir selbst eher meist hinten an ? Einer der Gründe weshalb man viel zu oft "ja" sagt, obwohl man eigentlich lieber "nein" sagen wollen würde. Wir stecken nahezu selbstverständlich zurück, geben klein bei, passen uns an und handeln manchmal auch zu schnell gegen unsere eigenen Überzeugungen. Man kann es doch sowieso nicht allen Menschen recht machen. Eines ist sicher, nämlich dass es immer Leute geben wird, die das was wir tun und sagen nicht gut finden werden. Von daher ist der beste Ansatz immer noch der, es einem in erster Linie selbst recht zu machen.
Auch mit dem Egoismus ist es wie mit so vielen anderen Dingen. Er kann positiv als auch negativ sein. Die Kunst ist es, für sich selbst, das perfekte Mittelmaß zu finden. Und die beste Form des Egoismus ist immer noch die an sich selbst zu glauben und das Leben zu führen, das man führen will. Wie oft ich mir schon ungefragt die Meinung anderer anhören musste. "Gute Ratschlage" wie ich dies oder jenes in meinem Leben machen soll. Und auch wenn es gut gemeint ist und teilweise von Leuten kommt die mir sehr nahestehen, am Ende kennt mich niemand besser als ich mich selbst. Und was das Richtige für mich ist, kann nur ich entscheiden. Generell würde ich sagen: wenn man nicht um die Meinung anderer frägt, dann sollte man, auch gut gemeinte Ratschläge, besser für sich behalten. Sollte man jedoch fragen, muss man mit Kritik und Gegenwind umgehen können.
An sich selbst zu glauben und das Leben zu führen, das man führen möchte, ist eine Form von gutem und gesunden Egoismus. Am Ende des Tages geht es um euer Glück und das kann niemand besser beurteilen als ihr selbst. Ihr müsst euch am Ende des Tages im Spiegel ansehen können, niemand anderes. Wir sollten alle viel mehr von unserem Recht Gebrauch machen, das zu tun und zu sagen was wir für richtig halten. Vorausgesetzt natürlich es bleibt alles legal, ihr versteht was ich meine. Seht es mal auf andere Art und Weise: Hätten Wissenschaftler, Entdecker und Forscher nicht auf ihre innere Stimme gehört, würden wir heute vielleicht noch in Höhlen leben. Fortschritt ist immer nur dann möglich, wenn es Menschen gibt die tun was sie für richtig halten. Auch wenn sie dabei auf Kritik stoßen. Das gehört dazu. Man muss seine Entscheidungen selbst für sich treffen, aber dann auch für diese gerade stehen. Das eine geht ohne das andere schlichtweg einfach nicht.
Abgesehen davon gibt es mit Sicherheit auch bereits Studien dazu, dass Menschen die das tun was sie für richtig halten, erfolgreicher sind als jene die dem Erfolg hinterher laufen. Hab ich jetzt aber nicht nachgeprüft. Aber viel wichtiger als das ist, dass man zufriedener ist, wenn man das tut was man selbst für richtig sieht anstatt sich von Anderen oder deren Meinung leiten zu lassen. Seid nicht so wie der Strauß, steckt den Kopf nicht in den Sand. Führt ein selbstbestimmtes Leben und steht für das, was ihr wollt, ein. Folgt eurer eigenen inneren Stimme und eurem Bauchgefühl. Es wird schon richtig so sein.
Nur mal rein hypothetisch angenommen: Wenn man sein Leben jetzt komplett neu ausrichten könnte, so wie man es gerne haben wollen würde, würdet ihr dann genau so weitermachen wie bisher ? Würdet ihr euren Partner nochmal auswählen ? Würdet ihr diesen Job weiterhin ausüben ? Würdet ihr weiter dort wohnen wo ihr aktuell seid oder an einem anderen Ort/Land leben wollen ?
All das sind Entscheidungen. Entscheidungen die ihr für euch und euer Leben trefft. Und viel zu oft hinterfragen wir diese nicht. Auch wenn sie uns schon lange nicht mehr glücklich machen und nicht mehr das sind, was wir für unser Leben wollen. Vielleicht waren sie zu einem bestimmten Lebensabschnitt mal gut und richtig so. Aber auch das kann sich im Laufe der Jahre ändern. Wir machen zu oft keinen Gebrauch davon die Würfel neu rollen und neu zu entscheiden, aus Angst den vertrauten Pfad zu verlassen und Neuland zu betreten. Klar, kann ich auch absolut nachvollziehen. Aber ihr werden nie wissen, was das Leben noch so alles für euch bereit halten wird.
Abgesehen davon ist es doch auch so, dass wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse an erste Stelle setzen, helfen wir auch anderen damit. So verrückt ist das gar nicht wie es sich jetzt vielleicht im ersten Schritt anhört. Wenn du dich um deine eigenen Bedürfnisse und Standards kümmerst, bist du jedenfalls zufriedener, glücklicher und mit dir selbst im Reinen. Nur wenn es uns selbst gut geht können wir auch für andere da sein, viel eher helfen und ein gutes Vorbild sein. Man sollte sich viel mehr von "aber ich muss dies oder jenes doch machen" verabschieden. Ein zu hohes Pflichtbewusstsein oder Mitleid bringt uns immer wieder an Punkte an denen wir uns selbst einreden etwas machen zu "müssen" obwohl dem nicht so ist. Viel mehr einfach mal machen was man möchte anstatt immer darauf zu achten es anderen recht zu machen und sich anzupassen. Für unser eigenes Glück und die eigene Entwicklung ist ein gesunder Egoismus ganz wunderbar.
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