Passt mein Leben noch zu mir ? Die radikale Akzeptanz kickt rein


Eine Frage die ich mir die letzten Monate oft gestellt habe ist, ob mein Leben noch zu mir passt. Ich war 2 Jahre von der Bildfläche verschwunden, zumindest hier auf dem Blog, doch das Thema habe ich mittlerweile genug ausgeschlachtet. Ich habe viel reflektiert und dabei festgestellt, dass meine früheren Lebens Strukturen gar nicht (mehr) zu mir passen. Sie spiegeln nicht mehr das wieder, wer ich bin, wer ich sein und wo ich im Leben hin möchte. Aber woher weiß ich, dass es Zeit für eine Veränderung ist ? Und woher weiß ich, ob jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt dafür ist ? Kurz um: Ich weiß es nicht und denke, so genau weiß man das nie. Dennoch hat sich vieles an und vor allem auch in mir in den letzten Monaten und Jahren verändert. Und dass es nicht mehr so weiter gehen kann und wird wie früher, das steht jeden falls fest.  


Ich war schon des Öfteren unzufrieden mit mir selbst, meinem Leben und der Allgemeinsituation. Das ist an sich nichts neues. In den meisten Fällen hat mir das mein Körper sogar schon früher gezeigt als es letztlich auch in meinem Kopf angekommen ist. Merkwürdige Stimmungen die sich nicht so ganz erklären ließen, aber vor allem innere Unruhe bis hin zu einem extremen Maß von Panikattacken. Viele Jahre habe ich es gar nicht richtig wahrgenommen, dass ich  unzufrieden war. Auch wenn einem bewusst ist, dass vieles nicht so läuft wie es sollte, bin ich trotzdem nach wie vor der Meinung, dass sich in Dinge hineinsteigern und sie schlimmer machen als sie eigentlich sind, auch nicht wirklich etwas bringt. Was ich oft gespürt habe in der Vergangenheit ist, dass ich mich oft genug versucht habe von meinem Alltag und meinem Leben abzulenken. Mit zeitaufwendigen Hobbys, mehreren Jobs - immer am machen, immer am tun. Ich hatte lange gar keine Zeit mir bewusst werden zu lassen, dass es viel zu viel Probleme gab. Bis letztendlich dann das Kartenhaus zusammenfiel und ich gar keine andere Möglichkeit mehr hatte, als mich dem Ganzen zu stellen. Ab einem gewissen Punkt war ich gezwungen, die Situation ändern zu müssen. 



In den vergangen Jahren habe ich nicht selten die Erwartungen von anderen Menschen über meine eigenen gestellt. Damit bin ich mich viel zu oft selbst übergangen. Klar, kann man mal machen - für eine gewisse Zeitspanne. Doch wenn man seinen Alltag danach ausrichtet, führt der Weg in eine Sackgasse. Und es endet mit enormen Problemen wie Erschöpfung, Burnout, Traurigkeit oder noch schlimmer, es endet in Depressionen. Und genau aus diesem Grund ist es so wichtig und essenziell das Problem zu identifizieren, zu erkennen und zu verstehen. Auch heute habe ich noch erste Anzeichen wie innere Unruhe und körperliche Stressbeschwerden. Doch ich weiß mittlerweile, dass ich den Ursachen frühzeitig auf den Grund gehen muss. Auf Dauer bringt es nichts, sich nur abzulenken. Das Einzige was in diesen Situationen wirklich hilft, ist die radikale Akzeptanz. Denn nur dann kann man sich einen Plan erstellen wohin es im Leben gehen soll und wie mein sein Leben nach den eigenen Bedürfnissen ausrichten kann.


Für sich selbst einzustehen kann man lernen. Die eigene Meinung kundtun, sich durchsetzen. Das mag oftmals nicht einfach sein und kann auch gut und gerne in Streit ausarten, in der Trennung von zwischenmenschlichen Beziehungen und womöglich verletzt man damit auch andere. Aber euer eigener Seelenfrieden sollte euch das Wert sein. Gerade das letzte Jahr war für mich emotional sehr anstrengend aber im gleichen Zuge auch wahnsinnig gewinnbringend. Manchmal sind wir Menschen einfach lieber unglücklich statt glücklich, da wir es uns aus Gründen auch immer das Glück einfach nicht gönnen wollen.



Doch der wohl wichtigste Schritt bei der Frage "Passt mein Leben noch zu mir?", ist der Ursache auf den Grund zu gehen. Zu sehr an der Vergangenheit festzuhängen und früheren Ballast mit in die Gegenwart zu nehmen ist nie eine gute Sache. Es müssen definitiv mehr Grenzen gesetzt werden. Der Weg zum Glück ist kein einfacher, fängt aber in unserem Inneren an. Und das macht es unerlässlich sich mit sich selbst auseinander setzen zu müssen und ehrlich und schonungslos zu sein. Lebe im Heute, nicht im Gestern. Lerne nein zu sagen, auch zu dir selbst. Unterbreche deine negative Gedankenschleife und brich aus ungewollten Routinen aus. Beschäftige dich mit deinem emotionalen Ballast und übe dich in Dankbarkeit.

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