Die guten und schlechten Seiten der Sturheit - Geständnisse eines Sturkopfs und Tipps & Tricks zum Umgang mit Sturheit


Hey & Hallo!
Mit dem Kopf durch die Wand - das passt wie die Faust aufs Auge. Ich bin ein wirklich sehr dickköpfiger und sturer Mensch. Zum einen eine nicht schöne Eigenschaft, zum anderen hat mir meine Sturheit aber auch schon öfters Mal ganz schön weitergeholfen muss ich sagen. Es ist aber oft nicht einfach eine gute Balance zu finden und mit der eigenen Sturheit richtig und auch gewinnbringend umzugehen. Oftmals ertappe ich mich auch selbst dabei, wie ich wieder versuche meinen Sturkopf durchzubringen und erinnere mich darin, dass man auch Kompromisse eingehen muss. Dazu habe ich übrigens auch schon einmal einen Blogpost geschrieben, denn für mich als Sturkopf war es ein harter Kampf zu lernen, wie man Kompromisse eingeht. Ich sag euch was, in manchen Sachen und in bestimmten Situationen da mache ich jedem Steinblock in Sachen Unnachgiebigkeit Konkurrenz. Ich glaube, dass ich das von meiner Mama geerbt habe. Denn meine Mama ist der liebste, zuvorkommendste und selbstloseste Mensch den ich auf dieser Welt kenne - aber sie hat schon auch nen ganz schönen Dickschädel. Bei ihr ist das aber eher eine süße Eigenschaft, während das bei mir eher oftmals in Streit ausartet - und ich schrecke hierbei auch absolut nicht zurück fremden Menschen meine Sturheit spüren zu lassen. Was ich schon mit fremden Menschen auf der Straße oder sonst wo gestritten habe - das würdet ihr mir nie glauben. Manche meiner Freunde nutzen das sogar manchmal aus um mich zu gewissen Situationen hinzuzählen um anderen Leuten mal so richtig die Meinung zu geigen und setzen mich darauf an den Willen meiner Freunde entsprechend durchzubringen. Crazy oder ? Aber das ist definitiv eine Eigenschaft von mir auf die ich nicht zwangsläufig sehr stolz bin. Ich arbeitete aber stets daran, meine Sturheit in den Griff zu bekommen und habe da auch so einige Dinge parat die ich euch gerne an die Hand geben möchte, für den Fall ihr seid davon auch betroffen und habt einen Dickschädel.

Kennt ihr das von euch selbst (oder von Freunden/Familienmitgliedern), dass wenn man einmal eine Meinung im Kopf hat, diese auch absolut feststeht und unumstößlich ist ? Ganz egal wie viel Gegenwind man abbekommt und ganz egal welche Argumente der gegenüber hat, auch wenn sie noch so gut sind ? Sturheit ist definitiv so eine Sache die bei den Mitmenschen eher negativ aufstößt und eine nicht besonders beliebte Charaktereigenschaft ist. Schließlich möchte wirklich niemand gerne gegen eine Wand rennen, weder man selbst als Sturkopf noch der jenige Gegenüber.

Aber was bedeutet es eigentlich ein Sturkopf zu sein ? Gibts dafür eigentlich eine richtige Definition ? Und oh ja, die gibt es. Als Sturheit wird die Eigenschaft eines Menschen beschrieben, der nicht von seiner Meinung, seinen Plänen oder seinem Standpunkt im Allgemeinen abweichen möchte. In einer Diskussion könnte sich das zum Beispiel so äußern, dass man unablässig auf seinen Standpunkt beharrt obwohl der jenige Gegenüber bereits stichhaltige Argumente geliefert hat, die die Perspektive unterstützen.

Eine spannende Sache ist es ja auch, mal nach Synonymen zu googlen. Das mache ich ganz häufig, keine Ahnung warum. Ich glaube ich erhoffe mir dadurch einfach meinen Wortschatz zu erweitern indem ich neue/andere Wörter lerne. Auch so eine strange Eigenschaft von mir. Offizielle Synonyme für Sturheit wären übrigens: Beharrlichkeit, Unnachgiebigkeit, Verbissenheit, Bockigkeit, Rechthaberei und auch Dickköpfigkeit. Grad die letzten beiden Synonyme sind genau das, was bei den Mitmenschen meist am ehesten super schlecht ankommt und eher auf Ärger und auch Streit führen lässt. Letztlich ist es ja für beide Seiten eher allgemein frustrierend mit jemandem zu diskutieren der gegen jegliche Argumente immun zu sein scheint. Aber, jetzt kommt das große aber: Es gibt auch tatsächlich Situationen in denen Sturheit praktisch und wünschenswert sein kann, und man davon sogar profitieren kann.


DIE GUTEN SEITEN DER STURHEIT

Meiner Meinung nach kann Sturheit in manchen Aspekten durchaus einen positiven Effekt und auch eine gute Seite haben. Gut, wer schon einmal mit einem echten Sturkopf eine Diskussion geführt hat, der mag daran jetzt wohl berechtigte Zweifel haben. Aber lasst mich euch mal die positiven Aspekte hinter der Sturheit mitteilen, bevor wir dann zu dem Punkt über gehen wo man lernen kann mit der eigenen Sturheit besser umzugehen und mehr auf andere eingehen zu können. Die, meiner Meinung nach, guten Seiten der Sturheit sind


Eigene Entscheidungen treffen
Ganz ehrlich: Das ist nichts negatives. Starrköpfe haben meist zu vielem und allen eine eigene Meinung, die sie sich auch selbst gebildet habe. Es ist eine positive Eigenschaft sich seine eigene Meinung bilden zu können, zu dieser zu stehen und ggf auch entsprechende Konsequenzen hierfür zu tragen. Gerade in der heutigen Gesellschaft lassen sich die meisten Menschen von anderen sehr schnell und leicht beeinflussen. Hierbei stets seinen eigenen Fokus für die Dinge nicht zu verlieren kann gold wert sein. Abgesehen davon können die eigenen Entscheidungen ja auch spitzenmäßig sein und wenn man nicht dabei bleibt und nachgeben sollte, obwohl man wirklich von etwas überzeugt ist, dann können einem möglicherweise sehr große Chancen entgehen.

Meinung verteidigen
Jeder Mensch hat das Recht seine eigene Meinung zu haben und diese auch entsprechend zu verteilen. Es gibt Menschen die sich viel zu schnell & zu leicht beeinflussen lassen, keine eigene Meinung bilden können oder gar nach außen hin vertreten können. Menschen die ihre eigene Meinung nicht verteidigen können, lassen sich meist auch verhäuft unterbuttern und leicht(er) manipulieren. Es ist nicht verkehrt, wenn man zu seiner Einstellung, seiner Meinung und seinen Prinzipien steht - komme was wolle. Das zeigt von einer enormen Portion Stärke und auch Willenskraft.

An Zielen festhalten
Egal was man sagt, macht oder gar denkt - es gibt immer eine andere Person die einem etwas schlecht- oder ausreden möchte. Wie oft habe ich schon gehört "nein mach das nicht", "das wird nie was werden" oder "das lohnt sich doch gar nicht". Und hätte ich bei vielen Dingen in meinem Leben auf diese Aussagen gehört, dann würde ich jetzt sicherlich ein sehr trauriges Leben führen. Ich habe schon immer meine eigenen Entscheidungen getroffen, mir meine eigenen Ziele festgesetzt und stets an mir und der Erreichung dieser gearbeitet. Ich arbeite stets mit absoluter Hingebung, mit 100% und absoluter Beharrlichkeit an meinen Wünschen und Zielen und sehe das als einen sehr positiven und durchaus auch gewinnbringenden Nebeneffekt meiner Sturheit.


Was man aber stets im Hinterkopf behalten sollte ist: Die Dosis macht das Gift! Das gilt natürlich nicht nur in diesem Bereich sondern ist auch absolut übertragbar auf sämtliche andere Bereiche des Lebens. Man kennt diesen Spruch schließlich ja auch bereits zu genüge. Aber so gilt das eben auch Klassischerweise für die Sturheit. In einem gewissen Maße, wie zB oben die positiven Seiten der Sturheit, kann der eigene Dickkopf durchaus gewinnbringend und profitabel für einen sein. Aber ab einem gewissen Punkt der dann auch das Umfeld und die Mitmenschen betrifft, sollte man hin und wieder an der Reißleine ziehen. Denn absolute Starrköpfe sind anstrengende und manchmal auch unangenehme Zeitgenossen, die viele Menschen eher als negativ betrachten. Und genau deshalb sollte man gerade im direkten Zwischenmenschlichen Kontakt, gerade bei Menschen die einem wichtig sind, auch etwas lockerer rangehen und auch mal fünfe gerade sein lassen. Es ist einfach wichtig, auch als Sturkopf hin und wieder einzusehen, dass manche Dinge einfach eine Veränderung brauchen damit es weiter vorwärts gehen kann. Sowohl im beruflichen Umfeld als auch gleichermaßen im Privaten. Man sollte sich und seinen Zielen mit der eigenen Sturheit nicht selbst blockieren und die Einsicht ist in manchen Sachen langfristig einfach logischer.

Sturköpfe neigen auch öfters mal dazu, unbeirrbar auf Fehlern zu beharren. Das kann nicht nur ganz schön peinlich sein, sondern ist auch absolut unnötig. Die eigene Meinung ist schlichtweg nicht auch immer die (einzig) richtige. Schließlich ist man nicht der King of the World! Manches kann man durch die eigene Sturheit nur verschlimmern und wenn man andere gute Lösungs- und/oder Verbesserungsvorschläge nicht lernt anzunehmen, kann das ganz schön nach hinten losgehen. Denn die meisten Menschen meiden die unbelehrbaren Sturköpfe. Was durchaus ja auch nur logisch ist. Im Gegensatz würdet ihr selbst das bei anderen sicherlich genauso machen. Wenn man seine Sturheit nicht im Griff hat, kann es schnell passieren ausgeschlossen oder abgegrenzt zu werden. Und das will man ja definitiv nicht erreichen. Es ist aber durchaus auch nicht einfach, den richtigen Zeitpunkt zu finden und zu erkennen, an dem man die Sturheit mal beiseite stellen sollte und sich gegenüber anderen dann doch etwas mehr öffnen sollte und auch andere Ansichten zulassen sollte. Man sollte lernen seine eigene Sturheit positiv zu nutzen und sie nicht als unnützen Klotz am Bein zu haben. Sofort "einknicken" muss man definitiv nicht, das würden die meisten Sturköpfe wahrscheinlich auch niemals hinbekommen. Man darf und soll durchaus standhaft bleiben - aber nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn sich Argumente und Widersprüche jedoch häufen und auch durchaus plausibel klingen, dann sollte man spätestens dann einmal ernsthaft darüber nachdenken, ob die eigene Meinung wirklich korrekt ist.


DIE EIGENE STURHEIT ÜBERWINDEN

Es ist wirklich alles andere als leicht, die eigene Sturheit zu überwinden. Aber definitiv ein notwendiger Schritt an dem man stets arbeiten sollte. Nicht nur für sein eigenes wohl, sondern auch für das seiner Mitmenschen. Man gewöhnt sich schnell daran unnachgiebig zu sein und seine eigenen Ansichten bei allem und jedem durchzudrücken. Doch man möchte dies ja auch nicht zum Problem werden lassen und sollte diese Eigenart dann doch besser einmal etwas überdenken und die eigene Verhaltensweise reflektieren. Was man gegen die eigene Sturheit unternehmen und lernen kann, sind die folgenden 3 Wege


Hinterfrage dich selbst
Selbstreflexion ist der aller wichtigste Schritt um die eigene Sturheit in den Griff zu bekommen und auch bekämpfen zu lernen. Man sollte sich stets fragen warum man in einem bestimmten Fall so beharrlich auf seine eigene Meinung pocht. Warum ist es einem in diesem bestimmten Fall so unendlich wichtig ? Gibt es dafür einen bestimmten Grund ? Sucht man nach einem gewissen Erfolgserlebnis ? Was würde denn schon schlimmes passieren, eine andere Ansicht/Meinung anzunehmen ? Ist es das bestimmte Thema wert, womöglich deshalb sogar zu streiten ? Ist es für dich selbst "überlebensnotwendig" deine Meinung bei der aktuellen Diskussion durchzudrücken ? Die Selbstreflexion und das eigene hinterfragen kann bei Diskussionen mit Mitmenschen sehr förderlich sein. Oftmals redet man sich fast schon in rage und vergisst das wesentliche. Reflektiere dich daher selbst, frage dich die oben genannten Fragen und entscheide ob du nicht manchmal lieber etwas nachgeben möchtest und auch andere Meinungen zählen lassen möchtest. Und wenn es nur dem Frieden Willen ist.

Lerne zu Vertrauen
Immer seinen eigenen Stiefel durchzuziehen, Arbeit zB nicht abgeben zu können und immer alles selbst erledigen zu wollen kann auf Dauer ganz schön an die Substanz gehen. Ich kenne das nur zu gut, ich bin in so ziemlich allen Bereichen auch eine One Woman Show und mache alles selbst. Alles. Ich kann Arbeit nicht gut abgeben, möchte andere auch auch nicht damit belasten. Aber es ist wichtig zu lernen, dass man anderen Personen vertrauen kann. Du selbst bist nicht der einzige Mensch auf Erden der Dinge, Termine, Aufgaben und Doings gebacken bekommt. Auch andere können (eventuell mit kurzer Erläuterung) Dinge mindestens genauso gut und effektiv tun wie du selbst. Mach dir einfach bewusst, dass auch du die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen hast. Man muss nicht immer alles in Frage stellen und entsprechend nachkontrollieren. Versuche Dinge abzugeben und Vertrauen zu anderen aufzubauen. Das schafft nicht nur ein positives Arbeitsumfeld sondern entlastet einen selbst auch ganz schön.

Meinungen akzeptieren 
Hey! Du hast die Weisheit nicht gepachtet! Man muss definitiv damit aufhören zu glauben, dass man der einzige Mensch auf Erden ist der die Dinge richtig sieht. Das ist mit unter einer der wichtigsten Schritte seine eigene Sturheit in den Griff zu bekommen. Auch man selbst liegt mindestens genauso oft falsch, wie auch jeder andere. Es ist nicht leicht andere Meinungen zu akzeptieren und zu lernen, dass diese durchaus sinnvoller sind als die eigenen. Man sollte stets auch ernsthaft andere Alternativen in Betracht ziehen. Nicht gleich andere Meinungen verurteilen, hinterfrage sie, lass es dir erläutern und versuche diese anzunehmen. Es ist nicht einfach, aber so schwer ist es eben auch nicht. Und es trägt einfach generell zu einem harmonischen Miteinander bei und ein bisschen mehr Team-Player zu sein, schadet niemandem. Ganz im Gegenteil, das hat nämlich durchaus einen sehr positiven Effekt und ist super wichtig.



ELLA MARIA
Würdet ihr euch als stur bezeichnen ?
Team One Man Show oder Team Player ?




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