Meine 3 Monate in Los Angeles, California USA


Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, wie mein Leben heute aussieht, hätte ich ihm wahrscheinlich den Vogel gezeigt. Ich hätte es selbst nicht geglaubt. Aber manchmal muss man einfach aus seiner Komfort Zone heraus kommen um großartiges zu erleben. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Leben einen dort hin bringt, wohin man gehört. Früher oder später. Und ich denke bei mir trifft eher zweitens zu. Aus Bequemlichkeit und Gewohnheit steckt man manchmal in einem Trott fest, obwohl man schon längst weiß, dass man ausbrechen und Veränderung wagen sollte. Diese Erkenntnis trifft sicherlich jeden mindestens einmal im Leben. Und ich bin froh, dass ich meine Erkenntnis zum richtigen Zeitpunkt in meinem Leben hatte. Viele Entscheidungen und Schritte die ich gegangen bin waren unfassbar schwer und teilweise erdrückend. Doch genau das hat mich dazu geführt, wer ich heute bin und wo ich heute bin. Und ich könnte nicht glücklicher mit all meinen Entscheidungen der letzten 12 Monate sein. 


DISTANCE IS JUST A TEST TO SEE HOW FAR LOVE WILL TRAVEL



Manchmal findet man die große Liebe eben nicht um die Ecke, der selben Stadt oder dem selben Land. Manchmal findet man sie am anderen Ende der Welt. Und so erschreckend das auch klingen mag, umso schöner kann es sein. Eine Long-Distance Relationship ist nicht einfach, aber durchaus machbar wenn man gemeinsame Ziele hat, hat einem Strang zieht und weiß wohin die Reise gehen soll. In meinem Job habe ich die Möglichkeit mit ein Sabbatical zu nehmen und genau das habe ich auch getan. Ich habe mich 3 Monate freistellen lassen um die 3 Monate, genauer gesagt 86 Tage, in den USA bei @justgarypaul zu verbringen. Klingt einfacher als getan, das Ganze hatte im Endeffekt eine Vorlaufzeit von ca. 7 Monaten. Das Warten war das schwierigste, aber im Endeffekt ging die Zeit recht schnell rum. Genauso schnell wie die Zeit in den USA. Ich war hier für ganze 3 Monate, aber es kam mir vor wie 3 Wochen. So schnell ist die Zeit noch nie in meinem Leben vergangen und ich weiß leider auch nicht woran das so liegt.




Ich hatte mich dazu entschieden von Anfang Mai bis Ende Juli nach Kalifornien zu reisen. Warum genau diese Monate, kann ich euch auch nicht mehr sagen. Hatte keinen tieferen Sinn und war eher der Vorlaufzeit meines Sabbaticals und der entsprechenden Planung geschuldet. 12 Stunden Flug und 9.626 km später war ich dann auch "schon" da. Die Einreise hatte sich in der Tat diesmal etwas schwieriger gestaltet. Ich war im September 2023 und im Februar 2024 bereits in den USA und die 3 Monate von Mai bis Juli fanden die Officer an der Grenzkontrolle nicht so geil. Laut deren Aussage kommt die Durchschnittsperson nur 1x im Jahr für ca. 2 Wochen in die USA. Auch wenn von meiner Seite aus alles im rechtlich legalen Rahmen lag, haben sie mich für weitere Untersuchungen in einen Raum gesperrt und mich dort 4 Stunden warten lassen bevor einer der Officer Zeit hatte mich auszufragen was ich hier will, warum ich so lange da bin usw. Nach 12 Stunden Flug nicht unbedingt das geilste was man sich vorstellen kann, aber machen kann man dagegen auch recht herzlich wenig. 


Ich war nicht die Einzige in dem Raum und die Art und Weise wie die Aufsichtspersonen/Officer mit den Leuten dort umgegangen sind, war alles andere als nett. Ich kenn die Geschichten der anderen Personen nicht (bis auf ein Pärchen das auch aus München kam, mit denen ich danach noch kurz gequatscht hatte), aber das war schon echt grenzwertig muss ich sagen. Teilweise wurde auch echt rumgeschrien und man musste teilweise schon betteln um mal aufs Klo gehen zu dürfen. Ebenso striktes Handyverbot in dem Raum. Ich saß da also 4 Stunden ohne was zu tun und hab mir den Hintern abgefroren, weil der Raum so krass runtergekühlt war. Der Officer mit dem ich dann im Endeffekt gesprochen habe war auf einem absoluten Powertrip. Ich sollte nachweisen, dass ich einen Job in Deutschland habe - was ansich kein Problem war. Was aber das größere Problem war, dass er den Namen meiner Firma merkwürdig fand und mir erst nicht richtig glauben wollte. Tja, was soll man dazu jetzt sagen ? Ich hab mir den Namen ja nicht ausgesucht und kann da jetzt auch schlecht was dagegen machen... Letztendlich habe ich eine Warnung auf mein ESTA bekommen, was eine erneute Einreise in 2024 wohl schwierig machen wird. Auch wenn es rein rechtlich absolut in Ordnung ist. Die rechtliche Lage ist so, dass man pro Jahr maximal 180 Tage in den USA sein kann, aber pro einzelnem Besuch nicht mehr als 90 Tage. Wir werden sehen wie das Ganze ausgeht, wenn ich im Dezember noch mal einreisen werde.



Nachdem ich es dann doch ins Land geschafft habe, konnte mein 3-monatiges Sabbatical in den USA dann endlich starten. Nach dem 12 Stunden Flug und den über 4 Stunden Grenzkontrolle war ich erstmal fertig mit der Welt und den Rest des Tages bzw mittlerweile eher Abends ist nichts spannendes mehr passiert. Gary und ich haben uns für die 3 Monate einige Pläne gemacht und Trips geplant. Im Großen und Ganzen haben wir aber ganz regulär einfach "gelebt", wie man so schön sagt. Auch wenn es für mich zum einen natürlich halbwegs Urlaub ist, war es zum anderen quasi reguläres, normales Leben in den USA. Natürlich habe ich einige Vorkehrungen treffen müssen wie zB eine Kaffeemaschine kaufen. Als Coffee-Junkie hat man es in den USA wirklich nicht leicht. Aber man gewöhnt sich an alles und für alles andere gibt es zum Glück ja noch Starbucks. Gott sei Dank direkt auf der anderen Straßenseite und der Weg ist nicht weit. 


Das andere Doing was ganz oben auf der Liste stand war ein kurzer Besuch an einem Geldautomaten. Aus Erfahrung kann ich euch sagen, dass es absolut Sinn macht, kurz mal etwas Geld mit eurer Kreditkarte an einem Geldautomaten abzuheben, damit eure Bank weiß, dass ihr jetzt in den USA seid und alles reibungslos abläuft. Ich hatte bei meinem Aufenthalt im Februar einige Probleme und nach einem Telefongespräch mit meiner Bank, war das der non plus ultra Tipp. Diesmal hatte auch alles geklappt ohne Probleme. Zuvor hatte ich tatsächlich auch noch nie Probleme, daher hat es mich einerseits gewundert warum ausgerechnet jetzt, aber sicher ist sicher. Man weiß ja nie, wie es mit den Sicherheitsvorkehrungen der Bank aussieht, daher lieber mal nichts riskieren. Ich hätte mir auch nichts schlimmeres vorstellen können wie 3 Monate USA ohne funktionierende Kreditkarte. Da wäre ich echt aufgeschmissen gewesen. 



Aber beginnen wir mal von vorne, wobei ich jetzt noch gar nicht weiß, wie ich 3 Monate in einen Blogpost quetschen soll. Nachdem ich also meine erste Aggression verdaut hatte, konnte meine Zeit so richtig starten. Eines der ersten Dinge die Gary und ich zusammen gemacht haben, war es eine Urban Farm mit geretteten Tieren zu besuchen. Das war so süß dort im Hinterhof eines Privathauses. Ist nicht direkt in Los Angeles, aber trotzdem super nah dran. Da ist man schnell hingefahren. Für Ende Mai hatten wir dann sozusagen auch noch einen Urlaub geplant. Und zwar sind wir für ein paar Tage nach Arizona gefahren, genauer gesagt nach Paige, und haben uns den Antelope Canyon und Horseshoe Bend angesehen und haben einen Helicopter Rundflug gemacht inklusive Landung auf dem Tower Butte. Ein riesiger Felsen in Mitten dem Nirgendwo. Das war aber schon echt genial muss ich sagen. Ich war vorher tatsächlich noch nie in einem Helicopter und das muss man echt mal gemacht haben finde ich. 


 

Schaut gerne auch mal auf meinem YouTube Kanal vorbei, dort findet ihr ein paar verschiedene Shorts zu so einigen Dingen die ich bzw wir in den USA gemacht haben. Nachdem wir aus Arizona wieder zurück gekommen waren, ging das ganz normale Leben weiter. Gary musste ganz normal arbeiten und ich hab während dessen... ja keine Ahnung was gemacht. Normaler Alltag eben. Lebensmittel eingekauft, Essen gemacht, an meinen Projekten gearbeitet und bin die Tage einfach super gechillt und gelassen angegangen. Ich sags euch, 3 Monate nicht arbeiten zu müssen ist Gold wert. I.d.R. hat man seine 2-3 Wochen Urlaub, da möchte man dann meistens ja auch was unternehmen und erleben und wie oft hat man das Gefühl nach dem Urlaub, dass man jetzt Urlaub vom Urlaub bräuchte ? Ich weiß aber auch, dass diese Möglichkeit auf Freistellung von der Arbeit nicht jeder hat. Aber wer die Möglichkeit hat und sowieso schon mal überlegt hat das zu tun, das ist euer Reminder es zu verwirklichen. 

Nach unserem Arizona Urlaub hatten wir zwei weitere Aktivitäten fest geplant, beide in San Diego. Zum einen ein spannendes Thema, dachte ich zumindest. Denn ich war bei meinem aller ersten Baseball Game ever. Ich bin ja im Allgemeinen nicht so der Sport-Fan. Hin und wieder ein bisschen Eishockey, aber das auch eher sehr spärlich und wenn dann schon eher Motorsport. Wobei ich da jetzt auch nicht aktiv was bestimmtes verfolge. Mit Baseball hatte ich vorher nicht wirklich was am Hut, abgesehen von ein paar thematisch passenden Filmen die ich mit Gary geschaut habe. Nichtsdestotrotz hatte ich mich auf das Spiel gefreut und war ganz aufgeregt was mich erwarten wird. Wird hatten ziemlich coole Karten mit Catering & Co was das Erlebnis an sich echt cool gemacht hat. Der Sport bzw das Spiel selbst war jetzt dann doch eher etwas zu strategisch für mich. Viel passiert ist da nicht. Aber das ist jetzt natürlich nur meine Meinung. Der Rest aller Amerikaner sieht das natürlich ganz anders. 

 

Des Weiteren waren wir dann auch noch im San Diego Zoo & Safari Park. Das stand schon ganz lange auf meiner Wunschliste und es war so cool. Wir hatten eine spezielle 5 Stunden Tour mit einem Tourguide in einem Golf Cart gebucht und das war ein so tolles Erlebnis. Ich schau mir jetzt auch immer noch ganz oft die Fotos und Videos von dem Tag an. Außerdem haben wir noch einen anderen Punkt meiner Liste abgehakt und das war zB das Air & Space Museum in San Diego. Ebenso richtig, richtig cool und kann ich sehr empfehlen. Es gab super viele interaktive Sachen dort die richtig Spaß gemacht haben. 

Die Wochenendenden haben wir meistens dafür genutzt um irgendwas zu unternehmen und hier sind die Möglichkeiten ja absolut Grenzenlos. Wir haben so viele verschiedene, coole Dinge gemacht und wahnsinnig viele Erinnerungen gesammelt. Wir waren öfters am Strand, haben uns das Haus aus der Serie Hannah Montana angeschaut, haben Picnics am Strand gemacht, waren ein paar Mal am Santa Monica Pier, am Malibu Pier, in Laguna Beach, Beverly Hills, waren bei einem halbwegs privaten Event mit der Band Shinedown (eine meiner Favoriten!) und so vieles mehr. Unter anderem waren wir zB auch im La Brea Tar Pits & Museum. Das kann ich gar nicht alles aufzählen was wir so unternommen haben und wahrscheinlich habe ich auch mindestens die Hälfte vergessen. Aber hier und da haben es ein paar der Aktivitäten in einen eigenen Blogpost geschafft, wie ihr an den Verlinkungen sehen könnt. Aber klar, bei 3 Monaten hat man natürlich auch die Zeit dazu alles in Ruhe zu machen. Und mit einem Einheimischen an der Seite ist das Ganze natürlich auch nochmals entspannter. Er weiß halt einfach wie der Hase läuft in LA. Ich habe Los Angeles in den 3 Monaten von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Nicht, dass ich vorher so viel Ahnung von der Stadt gehabt hatte. Man weiß halt das, was man aus den Nachrichten oder aus Filmen so kennt. Aber ich habe LA lieben gelernt. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das höchstwahrscheinlich nur an Gary liegt. Aber mal ganz grundlegend, LA kann so wahnsinnig toll sein und bietet so viele Möglichkeiten, man muss sie nur nutzen. 


Ein anderes Highlight war generell das Essen für mich. Ich gebs zu, es war schon geprägt von echt viel Fastfood. Wir sprechen hier immer noch von den USA. Aber fairerweise muss ich dazu auch sagen, dass das größtenteils auf meinem Mist gewachsen ist, denn meine "Will ich unbedingt essen" Liste war schon übelst lang. Und gefühlt hab ich jedes einzelne Fastfood Restaurant in Amerika mitgenommen. Was ich auch noch mitgenommen hab waren knapp 6kg mehr auf den Hüften. Ich bin dann jetzt erst mal auf Diät seit ich wieder Zuhause angekommen bin. Wir haben aber nicht ausschließlich nur Fastfood gegessen. Ich habe auch öfters Mal Zuhause gekocht, es gab dann doch öfters Mal auch einiges an Gemüse und Salat für mich. So ganz ohne kann ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich persönlich hab das total gemerkt, wie mein Körper quasi nach Salat gebettelt hat. Schwer zu beschreiben. Ich sag mal so, ich persönlich finde, dass eine gesunde, ausgewogene Ernährung in den USA zum einen absolut machbar ist und nicht zwingend ein Vermögen kostet. Generell ist dort einfach alles teurer aber speziell jetzt Gemüse und Obst ist absolut human vom Preis. Je nachdem wo man es halt kauft. Das macht generell einen Unterschied, aber das ist hier in Deutschland ja auch nicht anders.

Meine Top 5 Fastfood Restaurants

01. Jack in the Box
02. Popeye's
03. Taco Bell 
04. Little Ceasers
05. Panda Express

Und mit dieser Liste habe ich mir jetzt wirklich sehr schwer getan, denn im Grunde war wirklich alles geil. Kann man nicht anders sagen. Außer KFC, das hat mir ehrlich gesagt gar nicht getaugt. Das finde ich bei uns in Deutschland irgendwie besser. Und auch hier ist es jetzt nicht das non plus ultra um ehrlich zu sein. Allein der Fakt, dass ich eine Liste der (meiner Meinung nach) besten Fastfood Restaurants erstellt habe spricht schon für sich. Mein liebstes Restaurant, was aber auch eine Kette ist, ist übrigens die Cheesecake Factory. Nicht nur wegen den Cheesecakes, halleluja ist der geil, sondern auch wegen dem Essen an sich. Ganz besonders angetan haben es mir die Cheeseburger Springrolls. Aber auch die Nudeln sind sehr lecker. Generell sehr zu empfehlen. Tolle Atmosphäre, sehr netter Service, I like! 


 

Um langsam aber sicher mal zu einem Punkt zu kommen, der Post ist ja jetzt auch schon eine halbe Ewigkeit lang... ja was soll ich sagen. Es war wohl mit unter die beste Zeit meines Lebens. Zum einen natürlich nicht nur, weil man einfach mal 3 Monate frei von Arbeit ist und, zumindest aus meiner Perspektive, reisen kann, sondern zum anderen und auch wichtigeren Teil, dass ich so viel Zeit mit Gary hatte. Long-Distance Relationships sind alles andere als toll, aber für den richtigen Menschen nimmt man dann halt auch solche Hürden in Angriff. Ich würde es jederzeit wieder machen. Arbeitsbedingt hab ich die Chance allerdings erst in 5 Jahren wieder, das werde ich in der Firma wohl (hoffentlich) nicht mehr erleben. Der Abschied fiel natürlich mehr als schwer. Hättet ihr mich am Abreisetag am Flughafen gesehen, hättet ihr mich wahrscheinlich ausgelacht. Alle 3 Minuten hab ich angefangen zu heulen wie ein Baby. Sorry, not sorry. Hatte mich einfach nicht unter Kontrolle. Glaube Gary war's dann auch schon bisschen peinlich mit der Zeit, aber ich hab einfach nichts dran ändern können. 

Der Flug nach Hause hatte ordentlich Verspätung und wurde insgesamt sogar 2x nach hinten vorschoben. Im Großen & Ganzen lief aber alles reibungslos und wir haben die Verspätung tatsächlich halbwegs dann auch wieder eingeholt. Jetlag hat mich die ersten 2 Wochen in Deutschland sehr eingeholt, aber auch das habe ich mittlerweile überstanden. Die Umgewöhnung von 3 Monaten USA und 3 Monate "nichts tun" und einfach in den Tag leben, hin zu meinem gewohnten Arbeitsalltag, war allerdings alles andere als einfach. Die ersten 2 Wochen waren wahnsinnig schwierig. Und ich hab tatsächlich die einfachsten Basics nach den 3 Monaten im ersten Moment vergessen, fast schon bisschen peinlich. Aber auch hier habe ich mich zwischenzeitlich wieder akklimatisiert. Und um eines noch abschließend zu sagen. Auch wenn ich es quasi fast vom ersten Tag an gewusst habe, an dem ich Gary kennengelernt habe, aber ich freue mich auf meine und unsere Zukunft. Über unsere gemeinsamen Pläne, Vorhaben und alles was noch auf uns zukommt. Und das wird einiges sein. Vieles davon wird sicherlich anstrengender, zeitaufwendiger und nervenaufreibender als man denkt, aber auch das werden wir wuppen. Off to the next chapter! 

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